Wein und Literatur

Wein und Literatur


Symbiose der Sinne

Wein und Literatur haben seit jeher eine enge und faszinierende Beziehung zueinander. Beide Welten sind reich an Tradition, Geschichte und Leidenschaft, und beide bieten tiefgründige Erlebnisse, die unsere Sinne und unseren Geist anregen. In den Schriften vieler berühmter Autoren spielt Wein eine bedeutende Rolle, sei es als Symbol für Genuss und Dekadenz, als Mittel zur Selbstreflexion oder einfach als Begleiter in geselligen Momenten.

Meine Sammlung von Weinanekdoten und literarischen Auszügen berühmter Schriftsteller beleuchtet die unterschiedlichen Facetten, in denen Wein in der Literatur erscheint. Von charmanten Straßen von Paris, die Ernest Hemingway so lebhaft beschreibt, über dekadente Partys in F. Scott Fitzgeralds „The Great Gatsby“, bis zu tiefen philosophischen Betrachtungen eines Charles Baudelaire – Wein ist stets präsent und dient als inspirierendes Element und Spiegelbild der menschlichen Erfahrung.

Tauchen Sie mit mir ein in die Welt der Literatur und entdecken Sie, wie diese Meisterwerke des geschriebenen Wortes die Essenz des Weins in ihren Erzählungen einfangen. Lassen Sie sich von den Geschichten und Zitaten inspirieren und erleben Sie, wie Wein und Literatur eine einzigartige Symbiose eingehen, die uns noch heute fasziniert und verzaubert.


Martin Luther*

Werk: (Diverse) Martin Luther hat in seinen Schriften und Briefen zuweilen über Wein gesprochen. Luther war bekannt dafür, Wein zu schätzen und er betrachtete ihn als ein Geschenk Gottes, das maßvoll genossen werden sollte.

Zitat: „Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.“ Auch wenn dieser Vers häufig Luther zugeschrieben wird – gemäß verschiedener Quellen erstmals 1775 erwähnt, aber nicht in seinen überlieferten Schriften enthalten und von anderen Quellen dem deutschen Dichter Johann Heinrich Voss (1751–1826) zugeschrieben –, gibt es keine endgültigen Beweise dafür, dass er tatsächlich von ihm stammt. Trotzdem reflektiert es seine Einstellung zum Genuss von Wein als Teil eines erfüllten Lebens.

Bezug (1): In Luthers „Tischreden“, einer Sammlung von Gesprächen, die er mit seinen Freunden und Anhängern bei Tisch führte, gibt es mehrere Erwähnungen von Wein. Diese Gespräche wurden von seinen Anhängern notiert und zeigen Luthers Ansichten zu verschiedenen Themen, einschließlich seiner Wertschätzung für Wein.

Bezug (2): In seinen Briefen und Predigten kommt ebenfalls gelegentlich Wein vor. Luther sprach oft darüber, wie Wein in der Bibel erwähnt wird und welche Rolle er im christlichen Leben spielen sollte.

* Martin Luther (1483–1546) war ein deutscher Theologe, Mönch und Reformator, der eine entscheidende Rolle bei der protestantischen Reformation spielte. Geboren am 10. November 1483 in Eisleben, trat er 1505 ins Augustinerkloster ein und wurde 1512 Professor für Theologie an der Universität Wittenberg. Bekannt wurde er durch seine 95 Thesen von 1517, in denen er den Ablasshandel und andere Missstände der katholischen Kirche kritisierte. Seine Lehren führten zur Spaltung der Kirche und zur Gründung protestantischer Kirchen. Luther übersetzte die Bibel ins Deutsche und setzte sich für die Bildung des Volkes ein. Er starb am 18. Februar 1546 in Eisleben.


Theodor Fontane*

Werk: „Effi Briest“

Zitat: „Der Wein war nicht übel, was natürlich war, denn es war ein alter Rheinwein.“

Bezug: Fontane integriert den Wein oft in seine Romane, um die gesellschaftlichen Gepflogenheiten und die Atmosphäre seiner Zeit zu illustrieren. In „Effi Briest“, 1895 veröffentlicht, beschreibt er detailliert die Weinwahl bei Abendessen und gesellschaftlichen Anlässen, wodurch der Wein als Symbol für Kultur und Tradition dient. „Effi Briest“ gilt als eines der bedeutendsten Werke des deutschen Realismus.

* Heinrich Theodor Fontane (1819–1898) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Kritiker. Er gilt als  Meister des Realismus.


Friedrich Schiller*

Werk: „An die Freude“

Zitat: „Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur, Alle Guten, alle Bösen folgen ihrer Rosenspur.“

Bezug: In seiner berühmten Ode „An die Freude“ erwähnt Schiller den Wein als Symbol der universellen Freude und der Vereinigung der Menschheit. Der Wein wird hier als ein Element dargestellt, das Freude und Zusammenhalt stiftet.

*  Johann Christoph Friedrich Schiller (1759–1805), war ein deutscher Dichter, Philosoph, Historiker und Arzt. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker, Lyriker und Essayisten.


Rainer Maria Rilke*

Werk: „Briefe an einen jungen Dichter“

Zitat: „Und wenn es an einem Abend still ist und Sie von den Büchern aufschauen, so trinken Sie ein Glas Wein. Sie dürfen es, Sie sind nicht weniger ernst als andere Menschen, die sich für ernst halten und doch lachen.“

Bezug: Rilke beschreibt oft, wie er sich bei einem Glas Wein entspannt und nachdenkt, insbesondere in seinen Briefen, in deren Kontext er Wein erwähnt, der für ihn symbolisch die Essenz und den Genuss des Lebens repräsentiert: „Du musst geduldig mit dem Leben sein, du musst das, was kommt, annehmen und zulassen, dass es dich formt, wie der Winzer seinen Wein formt. Schenken Sie ein Glas Wein ein und lassen Sie ihn atmen; setzen Sie sich zu ihm und atmen Sie mit ihm, und mit der Zeit werden Sie feststellen, dass sich Ihre Fragen, wie der Wein, auf ihre eigene perfekte Weise entfalten werden.“

* Rainer Maria Rilke (1875–1926) war ein österreichischer Lyriker deutscher und französischer Sprache. 1905 erschien sein Stunden-buch mit nachdenklichen, nicht selten religiösen Gedichten, wodurch er bald große Popularität erreichte.


Heinrich Heine*

Werk: „Deutschland. Ein Wintermärchen“

Zitat: „Auf meinen Appetit. Ich aß / Dort Eierkuchen mit Schinken, / Und da er sehr gesalzen war, / Mußt’ ich auch Rheinwein trinken. / Der Rheinwein glänzt noch immer wie Gold / Im grünen Römerglase, / Und trinkst du etwelche Schoppen zuviel, / So steigt er dir in die Nase. / Es war ein schöner Abend, als ich / Mich hinbegab mit Campen; / Wir wollten miteinander dort / In Rheinwein und Austern schlampampen. / Ich danke dem Schöpfer in der Höh’, / Der, durch sein großes Werde, / Die Austern erschaffen in der See / Und den Rheinwein auf der Erde. / Der Rheinwein stimmt mich immer weich / Und löst jedwedes Zerwürfnis / In meiner Brust, entzündet darin / Der Menschenliebe Bedürfnis.“

Bezug: Heinrich Heine hatte eine ausgeprägte Wertschätzung für Wein, was sich in vielen seiner Werke widerspiegelt. Er betrachtete Wein nicht nur als Genussmittel, sondern auch als Inspirationsquelle und Symbol für Geselligkeit und Lebensfreude. 

In seinen Gedichten und Schriften tauchen häufig Wein und Weintrinken als Motive auf, oft verbunden mit einer humorvollen oder ironischen Betrachtung des Lebens. Heines Bezug zum Wein unterstreicht seine Freude am Leben und seine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen.

* Christian Johann Heinrich Heine (1797–1856) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts.


Hermann Hesse*

Werk: „Der Steppenwolf“

Zitat: „Im Verlauf dieser Unterhaltung kam eine Flasche alten Weines aus dem Keller auf den Tisch, und eine zweite folgte ihr.“

Bezug: In Hesses „Steppenwolf“ spielt Wein eine Rolle in den tiefgehenden Gesprächen und Reflexionen der Charaktere. Der Wein wird als Begleiter intellektueller und philosophischer Diskussionen dargestellt und trägt zur Atmosphäre der Erzählung bei.

* Hermann Karl Hesse, Pseudonym: Emil Sinclair (1877–1962), war ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler.


Ernest Hemingway*

Werk: „A Moveable Feast“ (dt. Ein bewegliches Fest)

Zitat: „We ate well and cheaply and drank well and cheaply and slept well and warm together and loved each other.“ (dt: „Wir aßen gut und billig und tranken gut und billig und schliefen gut und warm zusammen und liebten uns“.)

Bezug: Hemingway beschreibt in diesem Memoir seine Erlebnisse im Paris der 1920er Jahre und erwähnt oft die einfache, aber genussvolle Lebensweise, einschließlich des Trinkens von lokalem Wein in den kleinen Cafés und Bistros der Stadt. In einem Abschnitt reflektiert er über ein Essen in der Brasserie Lipp: 

„We would have a cheap bottle of wine and then a glass of St. Estephe at the close of the meal.“  (dt: Wir tranken eine billige Flasche Wein und dann ein Glas St. Estephe zum Abschluss des Essens.“)

* Ernest Miller Hemingway (1899–1961), Reporter, Kriegsberichterstatter, Abenteurer, Hochseefischer und Großwildjäger, war zudem einer der erfolgreichsten und bekanntesten US-amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. 1953 erhielt er den Pulitzer-Preis für seine Novelle „Der alte Mann und das Meer“ und 1954 den Literaturnobelpreis.


John Steinbeck*

Werk: „Cannery Row“ (dt. „Die Straße der Ölsardinen“)

Zitat: „The sale of souls to fill bellies and the continued preying of the strong on the weak will also continue as long as the human race is weak.“ (dt. „Der Verkauf von Seelen, um die Bäuche zu füllen, und die fortgesetzte Ausbeutung der Schwachen durch die Starken wird auch so lange weitergehen, wie die Menschheit schwach ist.“)

Bezug: In Steinbecks „Cannery Row“ ist Wein Teil des alltäglichen Lebens und der sozialen Interaktionen, indem er insbesondere das weintrinkende profane Leben seiner Charaktere und deren soziale Bindungen widerspiegelt. Eine der Hauptfiguren, Doc, trinkt oft ein Glas Wein, um zu entspannen und nachzudenken:

 „Doc walked up the hill toward the palace. He stopped to look down over the Row, and he realized that this was the first time he had done so in ten years. He looked up at the palace and smiled. He went on in and got himself a glass of wine.” (dt. „Doc ging den Hügel hinauf in Richtung des Palastes. Er blieb stehen, um auf die Straße hinunterzuschauen, und ihm wurde klar, dass er dies zum ersten Mal seit zehn Jahren getan hatte. Er blickte zum Palast hinauf und lächelte. Er ging hinein und holte sich ein Glas Wein.“)

*  John Ernst Steinbeck III. (1902–1968) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er ist einer der meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts und Verfasser zahlreicher Romane, Kurzgeschichten, Novellen und Drehbücher.


F. Scott Fitzgerald*

Werk: „The Great Gatsby“

Zitat: „I took two finger-bowls of champagne and sat down beside the girl in yellow.“  (dt. „Ich nahm zwei Fingerschalen Champagner und setzte mich neben das Mädchen in Gelb.“)

Bezug: Champagner spielt eine zentrale Rolle in der extravaganten und dekadenten Atmosphäre von Gatsby’s Partys. Bei Fitzgerald ist Champagner ein Symbol für Überfluss und Dekadenz der Roaring Twenties. Bei den legendären Partys  mit der Fülle an alkoholischen Getränken floss der Champagner in „Kübeln“:  

„There was dancing now on the canvas in the garden; old men pushing young girls backward in eternal graceless circles, superior couples holding each other tortuously, fashionably, and keeping in the corners  – and a great number of single girls dancing individualistically or relieving the orchestra for a moment of the burden of the banjo or the traps.“  (dt. „Auf der Leinwand im Garten wurde jetzt getanzt; alte Männer, die junge Mädchen in ewigen, grazilen Kreisen nach hinten schoben, höhere Paare, die sich gewunden und modisch in den Ecken hielten – und eine große Anzahl einzelner Mädchen, die individualistisch tanzten oder das Orchester für einen Moment von der Last des Banjos oder den Drogenecken befreiten.“)

* F. Scott Fitzgerald (1896–1940) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, bekannt für seine Darstellung des Jazz Age. Geboren am 24. September 1896 in St. Paul, Minnesota, besuchte er die Princeton University, verließ sie jedoch ohne Abschluss. Sein erster Roman, „This Side of Paradise“ (1920), brachte ihm Ruhm. Am bekanntesten ist er für „The Great Gatsby“ (1925), ein kritisches Porträt des amerikanischen Traums. Fitzgerald kämpfte mit Alkoholismus und finanziellen Schwierigkeiten. Er starb am 21. Dezember 1940 in Hollywood, Kalifornien, hinterließ jedoch ein bedeutendes literarisches Erbe.


Raymond Chandler*

Werk: „The Long Goodbye“ (dt. „Der lange Abschied“)

Zitat: „There is no bad whiskey. There are only some whiskeys that aren’t as good as others.“ (dt. „Es gibt keinen schlechten Whiskey. Es gibt nur einige Whiskeys, die nicht so gut sind wie andere.“)

Bezug: In Chandlers Werk wird oft Whiskey erwähnt, aber Wein spielt auch eine Rolle in den gehobeneren sozialen Kreisen von Los Angeles, die Marlowe durchstreift. In einer Szene trinkt Marlowe mit einer Gesellschaft, die Wein schätzt: 

„‘Try the Bordeaux,’ she said. ‘It’s a Château Mouton-Rothschild. They say it’s a great wine.’ I tasted it and it was good, but to me, wine is just a drink.“ (dt. ‚Probieren Sie den Bordeaux‘, sagte sie. Das ist ein Château Mouton-Rothschild! Man sagt, es sei ein großartiger Wein.‘ Ich habe ihn probiert und er war gut, aber für mich ist Wein nur ein Getränk.“)

* Raymond Thornton Chandler (1888–1959) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und gilt als einer der Pioniere der amerikanischen „hard-boiled novels“ (Genre, das seine Charaktere und Schauplätze in Kriminalliteratur darstellt). Er erfand für seine Kriminalromane die Figur des melancholischen und letztlich moralischen Privatdetektivs Philip Marlowe.


D. H. Lawrence*

Werk: „Sons and Lovers“ (dt. „Söhne und Liebhaber“)

Zitat: „She sat in her rocking-chair with the glass of wine in her hand, unconscious of everything, sipping mechanically.“ (dt. „Sie saß in ihrem Schaukelstuhl, mit dem Glas Wein in der Hand, und nippte mechanisch.“)

Bezug: In diesem Roman wird Wein als Symbol für Entspannung und Eskapismus (Flucht und Selbstvergessenheit) verwendet. Die Szene beschreibt die Mutter, die versucht, ihren Kummer und ihre Einsamkeit mit einem Glas Wein zu lindern.

„Her father had got up and was watching her anxiously, and the deep feeling between them brought tears to her eyes, so that she dropped her head on his breast. ‘Oh, father!’ she cried. ‘What am I going to do?’ He took her in his arms and she wept passionately, but there was still the glass of wine in her hand.“ (dt. „Ihr Vater war aufgestanden und schaute sie besorgt an, und das tiefe Gefühl zwischen ihnen trieb ihr die Tränen in die Augen, sodass sie ihren Kopf an seine Brust legte. Oh, Vater!, rief sie. Er nahm sie in die Arme und sie weinte leidenschaftlich, aber sie hatte immer noch das Glas Wein in der Hand.“)

* Der sprachbegabte David Herbert Lawrence (1885–1930) stammte als erster englischer Schriftsteller von Rang in der englischen Literatur des 20. Jahrhunderts aus einer Arbeiterfamilie. Strukturbildend für die Entwicklung seines gesamten literarischen Schaffens sind vor allem zwei tiefgreifende Polaritäten aus seiner Jugendzeit: die  ödipale Bindung an die besitzergreifende Mutter und die männlich-virile Energie und Lebensweise seines Vaters.


Charles Baudelaire*

Werk: „Les Fleurs du Mal“ (dt. „Die Blumen des Bösen“). 

Zitat: „Il faut être toujours ivre. Tout est là : c’est l’unique question. Pour ne pas sentir l’horrible fardeau du temps qui brise vos épaules et vous penche vers la terre, il faut vous enivrer sans trêve. Mais de quoi ? De vin, de poésie ou de vertu, à votre guise. Mais enivrez-vous !“ (dt. „Man muss immer betrunken sein. Alles ist da: Das ist die einzige Frage. Um nicht die schreckliche Last der Zeit zu spüren, die Ihre Schultern bricht und Sie zur Erde hinunterzieht, müssen Sie sich ständig betrinken. Aber von was? Vom Wein, von der Poesie oder von der Tugend, ganz wie Sie wollen. Aber berauschen Sie sich.“)

Auszug: Baudelaires Gedichte reflektieren oft seine Liebe zum Wein als Mittel, um das Leben intensiver zu erleben. So fordert sein Gedicht „Enivrez-vous“ die Menschen auf, sich dem Rausch hinzugeben

* Charles-Pierre Baudelaire (1821–1867) war ein französischer Schriftsteller und einer der bedeutendsten Lyriker der französischen Sprache. Insbesondere seine Gedichtsammlung „Les Fleurs du Mal“ machte ihn berühmt. Er gilt als wichtiger Wegbereiter der literarischen Moderne in Europa.


Homer*

Werk: „The Odyssee“

Zitat: „Wine can of their wits the wise beguile, Make the sage frolic, and the serious smile.“ (dt. „Der Wein kann die Weisen betören, den Weisen zum Scherzen und den Ernsten zum Lächeln bringen.“)

Bezug: In der Odyssee spielt Wein eine wichtige Rolle in der Kultur und den Ritualen der Antike, insbesondere in Bezug zu Szenen der Gastfreundschaft und bei Opfergaben an die Götter. In einem denkwürdigen Abschnitt gibt Odysseus dem Zyklopen Polyphem Wein, um ihn zu betäuben und zu entkommen: 

„Then when the wine had fuddled his wits, I addressed him with gentle words: ‘Cyclops, you asked about my famous name. I will tell you. Give me, my guest-gift as you promised. Nobody is my name. My father and mother, all my friends call me Nobody.’“ (dt. „Dann, als der Wein seinen Verstand benebelt hatte, wandte ich mich mit sanften Worten an ihn: Zyklop, du hast nach meinem berühmten Namen gefragt. Ich werde ihn dir sagen. Gib mir mein Gastgeschenk, wie du versprochen hast. Niemand ist mein Name. Mein Vater und meine Mutter, alle meine Freunde nennen mich Niemand.“)

• Die Odyssee ist neben der Ilias das zweite dem griechischen Dichter Homer (um 750 – 814 v. Chr.) zugeschriebene Epos und gehört zu den ältesten und einflussreichsten Dichtungen der abendländischen Literatur. Es wird angenommen, dass dieses Werk erstmals um die Wende vom 8. zum 7. Jahrhundert v. Chr. festgehalten wurde.

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Seit 2000 bin ich mit dem Weinthema und der Weinszene verbunden. Ich agiere als Verleger, publiziere redaktionelle Beiträge und produziere Print- und digitale Weinmedien.