2001 Speri Amarone della Valpolicella Classico

2001 Speri Amarone della Valpolicella Classico

Der, dessen Trauben vom Vigneto Monte Sant’Urbano stammen

Ein Amarone mit Herkunft und Charakter: Im Glas tiefes Granatrot, fast schwarz im Kern. In der Nase ein betörendes, ätherisches Bouquet – Noten von getrockneten dunklen Früchten, süßer Würze, Lakritze und einem Hauch balsamischer Tiefe.

Am Gaumen zeigt sich der 2001er – dessen Trauben vom renommierten Cru Monte Sant’Urbano in der Gemeinde Fumane stammen – in jeder Hinsicht verführerisch: warm, mundfüllend, fast sinnlich. Die Säure ist präsent, aber harmonisch eingebunden, die Tannine kraftvoll und zugleich cremig, getragen von einem großzügigen Alkoholgehalt (15 Vol.-%) und der dichten Konzentration reifer Frucht.

Das lange Finale beherrschen Schwarzkirschen und Brombeeren, reif, saftig und tiefgründig. Trotz seiner beeindruckenden Kraft und opulenten Frucht – beides für einen Speri-Amarone typisch – verströmt dieser Wein eine seltene Eleganz, die nachhaltig beeindruckt.

Wissenswertes

Der Amarone della Valpolicella ist ein echtes Original unter den italienischen Rotweinen – kraftvoll, komplex und voller regionaler Identität. Er spiegelt nicht nur das handwerkliche Können der Winzer wider, sondern auch den Reichtum der Böden des Valpolicella Classico.

Bei Speri wurde Amarone erstmals 1938 erzeugt. Die DOC-Klassifikation erhielt die Appellation 1968, die höchste Auszeichnung DOCG folgte 2010.

Die Cuvée setzt sich aus 70 % Corvina Veronese und Corvinone, 25 % Rondinella sowie 5 % Molinara zusammen. Die Trauben werden früh gelesen, wenn die Säure noch hoch ist, und anschließend traditionell getrocknet – auf Gestellen oder in kleinen Kisten, luftig gelagert in speziellen Gebäuden.

Wenn sie etwa 40 % ihres Gewichts verloren haben, beginnt die Vinifikation. Der hohe Zuckergehalt ergibt Weine mit über 14 % Alkohol, kräftiger Struktur, reifer Tannintextur und intensiven Aromen dunkler Früchte und würziger Nuancen.

Privates

Meine erste Weinreise nach Italien im Jahr 2000 führte mich vom Trentino entlang des Gardasees ins Valpolicella – und weiter nach Florenz und in die Maremma. Zur Vorbereitung hatte ich mir eine Liste handverlesener Weingüter erstellt. Eines davon: Speri.

Dort durfte ich die Amarone-Jahrgänge von 1991 bis 1997 verkosten – eine prägende Erfahrung. Seitdem lasse ich keinen Jahrgang aus und pflege bis heute freundschaftlichen Kontakt zur Familie.

Subjektiv? Vielleicht. Aber für mich gehört Speri zu den fünf besten Amarone-Erzeugern überhaupt.

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Fotocredit: © Arthur Wirtzfeld

Veröffentlicht von

Seit 2000 bin ich mit dem Weinthema und der Weinszene verbunden. Ich agiere als Verleger, publiziere redaktionelle Beiträge und produziere Print- und digitale Weinmedien.