Eine Reise voll Leidenschaft, mit Blick zurück und nach vorn
Es war mein geschätzter Kollege Rudolf Knoll, der mich im Jahr 2012 dazu ermutigte, mich als aktives Mitglied bei der Weinfeder e.V. zu bewerben. Damals wie heute war ich beruflich stark eingespannt. Im Januar 2008 gründete und leitete ich fortan nebenbei das erste nach journalistischen Regeln geführte deutsch-englische Weinmagazin im Internet, das mich intensiv forderte. Monat für Monat schrieb ich zwanzig Weinartikel – woher sollte ich die Zeit nehmen, um mich der Weinfeder angemessen zu widmen? Zudem war meine Arbeit eng mit den sozialen Netzwerken verbunden, meine bereits damals über 4.000 Abonnenten erwarteten regelmäßigen Content. Doch Kollege Rudi, der mich seit 2009 als Mitautor bei meinem Online-Magazin unterstützte, machte mich neugierig.
Eine genauere Betrachtung zeigte mir, dass die Weinfeder mehr als nur eine Vereinigung von Fachjournalisten war – sie hatte ein eigenes Medium, das Weinfeder-Journal. Ursprünglich ein Newsletter zur Vereinsgründung 2003, existierte es 2012 noch in Form einer eher schlichten Word-Datei, weder gestalterisch noch redaktionell ausgereift. Ich erkannte jedoch schnell das Potenzial. Als Geschäftsführer einer Verlagstochter war ich es gewohnt, redaktionelle Projekte zu leiten und Magazine für Kunden zu produzieren. Software und Hardware für professionelles Layout waren vorhanden, meine Erfahrungen in der Produktion druckfertiger Publikationen über die Jahre geschärft.
Fast logischerweise ergab sich eine Verbindung: Das Weinfeder-Journal und meine Expertise als Projektleiter journalistischer Medien fanden zusammen. Mit der Ausgabe Nr. 35 übernahm ich im Frühjahr 2012 die redaktionelle Leitung und die Produktion des Journals – eine Aufgabe, die mich bis heute mit Freude erfüllt. Besonders die Zusammenarbeit mit unseren engagierten Kollegen und Gastautoren ist ein Gewinn. Ein besonderer Dank gilt Dr. Christa Hanten, ebenfalls Weinfeder-Mitglied, die Mitte der 2010er Jahre das Lektorat übernahm. Gemeinsam haben wir eine Qualität erreicht, die sich mit etablierten Weinmagazinen messen kann.
Bei aller Begeisterung gibt es eine Herausforderung, mit der wir uns beschäftigen sollten: der wein-journalistische Nachwuchs. Unsere Mitglieder sind erfahrene Experten mit tiefen Einblicken und exzellenten Kontakten in die Weinszene. Was noch steigerungsfähig wäre, sind junge, engagierte Kollegen, die sich journalistisch erproben oder weiterentwickeln wollen. Sicher, Social Media ist schnelllebig und unterhaltsam – doch gut recherchierte Geschichten sind wie ein edler Wein oder ein spannendes Buch: Beide brauchen Zeit, Tiefe und Sorgfalt. Als Weinfeder e.V. bieten wir dem Nachwuchs eine Plattform, Zugang zu unserem Netzwerk und eine Leserschaft von über 5.000 Abonnenten, die unser durchschnittlich 90-seitiges Magazin viermal im Jahr mit großer Erwartungshaltung lesen. Unsere Beiträge erreichen nicht nur Weinliebhaber, sondern auch die Schlüsselakteure der Weinwirtschaft – das Who’s who der deutschsprachigen Weinszene.
Liebe Leser, Ende Februar ist die 75. Ausgabe des Weinfeder Journals erschienen. Ich wünsche Euch – wie bei jeder Ausgabe – viel Freude damit. Bei Fragen, Anregungen oder konstruktiver Kritik stehe ich Euch gerne zur Verfügung. Lasst uns den Dialog fortsetzen – und nutzt die Berichte und Reportagen unserer Autoren für Euer Weinwissen.
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https://weinfeder.de/weinfederjournale/edition75/
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